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Domina Lady Lucine Diaz |
Lady Sas: Liebe Lucine, bitte
schildere uns Deinen Weg in den bizarren Bereich.
Lady Lucine Diaz:
Eigentlich hat mich das Thema SM und dazugehörige
Fantasien seit ich Denken kann, begleitet, noch bevor ich wusste, was das
überhaupt ist. Als ich älter wurde, beschäftigte ich mich zunehmend damit und
lebte und probierte auch Einiges aus. Meine Neigungen und Vorstellungen liessen
sich jedoch privat auf Dauer nie kombinieren und erfüllen, daher kam die Idee,
dies anders auszuleben, und somit Arbeit und Vergnügen zu verbinden.
Lady Sas: Hast Du auch mal
die devote Seite ausprobiert?
Lady Lucine Diaz:
Ja! Lange her, aber als es die ersten Berührungspunkte mit
der Materie SM gab, habe ich natürlich auch etwas herumprobiert. Allerdings hat
mir von Anfang an die dominante Seite besser gefallen.
Lady Sas: Worin liegt für
Dich der Reiz beim BDSM?
Lady Lucine Diaz:
Es ist ein Spiel zwischen Macht und Ohnmacht, Fallen
lassen und Auffangen, ein Stück weit lernt man sich dadurch auch selbst besser
kennen. Sehr faszinierend, was die Bandbreite der menschlichen erotischen
Fantasie so hergibt, es wird nie langweilig! Ich bin dominant und habe einen
gesunden Sadismus, umso besser, wenn sich das beim Gegenüber ergänzend auswirkt
und man sich somit gegenseitig bereichern kann. Es gibt mir einen grossen Kick,
wenn ich weiss, ein Sklave tut alles, was ich von ihm verlange. Ich tobe mich
auch gern einmal an einem Sklaven aus, wenn mir danach ist, und mich etwas
geärgert hat über den Tag hinweg. Ohne diesen „Ausgleich“ würde mir etwas
fehlen im Alltag, andere bewältigen das mit Sport, BDSM ist meine Wahl (lacht).
Interview mit Domina Lady Lucine Diaz
Lady Sas: Warum hast Du Dich
für den Namen „Lucine Diaz“ entschieden? Steckt dahinter eine Philosophie oder
Geschichte?
Lady Lucine Diaz:
Ich
habe lange gesucht. Fest stand: Ich wollte einen Vor- und Nachnamen. Ich habe
festgestellt, dass es einige Dominas gibt, die sehr ähnliche Namen haben, oder
sogar denselben. Dies wollte ich auf jeden Fall vermeiden. Auch wollte ich
keinen unausprechlichen Namen haben.
Ich blätterte Namen von Gottheiten der griechischen
Mythologie, Kelten, Atzteken, Ägyptern etc. durch, aber nichts sprach mich an.
Dann
stiess ich auf „Lucine“, dies bedeutet „Mond“. Der Name gefiel mir auf Anhieb,
er war elegant, einfach, aber auch raffiniert. Die Bedeutung fand ich dann auch
zutreffend, der Mond ist sagenumwoben, anbetungswürdig, herrscht über die
Gezeiten, (und das Schlafwandeln mancher Menschen), und scheint im Dunkeln
(womit SM ja irgendwie assoziiert wird). Diaz
war dann die Vervollständigung. Dieser Name hat für mich etwas Erhabenes,
Edles. Seine Herkunft (Spanien) wird mir irrtümlicherweise sowieso immer wieder
zugesprochen, wenn ich im Sommer einen dunkleren Teint habe, daher fand ich
diese Auswahl ebenfalls zutreffend.
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Lady Lucine Diaz |
Lady Sas: Hattest Du einen
Plan B, falls es mit dem Domina-Beruf nicht geklappt hätte?
Lady Lucine Diaz:
Ich
habe mir nie gedacht: „Ich werde jetzt Domina!“. Da
sich diese Berufung eher nebenher ergeben hat, wäre ein Scheitern sozusagen gar
nicht möglich gewesen. Für mich war klar, dass ich diesen Teil meiner
Persönlichkeit in irgendeiner Form ausleben will, und so kam es schliesslich
dazu, nachdem ich andere Möglichkeiten ausprobiert und ausgeschöpft hatte, es
auf diese Weise zu versuchen. Mit Erfolg, ich bin sehr froh darüber.
Was ist Looning, ein Luftballonfetisch?
Lady Sas: Du gehst auf
Looning ein, den Luftballonfetisch? Was kann man sich darunter vorstellen?
Lady Lucine Diaz:
Dieser Fetisch beinhaltet das Aufblasen von Luftballons
(bis zum Platzen) das Spielen mit denselben, z.B. mit den Fingernägeln kratzen,
drücken und pieken, bis sie platzen, oder auch das Sitzen auf den aufgeblasenen
Luftballons auf dem Körper des Sklaven. Das kann auch mal ganz schön weh tun,
wenn dieser dann platzt. Grosser Bestandteil ist die Spannung, man weiss nie,
wann wird der Ballon platzen, er wird größer und größer und irgendwann knallt
es dann. Es gibt auch wirklich spezielle Luftballons in allen Variationen,
Größen und Farben oder mit Löchern in der Mitte. Meist ist auch eine gewisse
Freude am Gummimaterieal an sich mit im Spiel, weshalb dieser Fetisch gut mit
Latexoutfits kombiniert werden kann.
Lady Sas: Auch
„Waterboarding“ gehört Du den Dingen, die Du berücksichtigst. Wie stellst Du
sicher, dass dabei nichts passiert?
Lady Lucine Diaz:
Diese Art von Spiel erfordert
Vertrauen, solche Folterungen können auch seelische Spuren hinterlassen, wenn
man nicht verantwortungsbewusst damit umgeht. Wenn jemand gefesselt, geknebelt
oder ansonsten nicht fähig ist, sich zu äussern, bekommt er einen Alarmknopf
oder einen Gegenstand in die Hand, den er fallenlassen kann, als Ersatz für das
Safeword.
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Lady Lucine Diaz |
Lady Sas: Was ist das
reizvolle an einer Prostatamassage aus Sicht der Herrin und aus Sicht des Subs?
Lady Lucine Diaz:
Es
ist schonmal ein Vertrauensbeweis, wenn ein “jungfräulicher” Sklave mir seine
Hintertür zur Verfügung stellt. Das gefällt mir. Ich mag das Gefühl, die Enge,
die Reaktion, die ich mit der Massage auf meinen Sklaven haben kann. Ich habe
ihn sozusagen „in der Hand“, und „wickle ihn um den Finger“. Aus
Sklavensicht kann eine Prostatamassage natürlich unheimlich stimulierend sein,
wenn auch demütigend für einen anderen. Abmelken
durch die Prostatamassage ist natürlich schlichtweg eine „praktische“
Möglichkeit, den Sklaven ohne Orgasmus seine Eier entleeren zu lassen, z.B. bei
längerer Keuschhaltung.
Lady Sas: Hast Du einen Tipp
für Anfängerinnen, wenn es um das Thema „Prostatamassage“ geht?
Lady Lucine Diaz:
Das
Wichtigste ist: Ein zur Entspannung fähiger Sklave, der seiner Herrin vertraut!
Und das zweit Wichtigste: Geduld und viel Gleitmittel (lächelt).
Der
Rest ist Gefühlssache, bei einigen sticht die Prostata bereits in nicht
erregten Zustand hervor, bei anderen nur kurz vor/während des Höhepunktes, das
ist individuell unterschiedlich. Das Abmelken ohne Orgasmus funktioniert auch
nicht bei jedem Sklaven.
Lady Sas: Worin liegt der
Reiz für einen Sklaven, wenn er sich von einem Duo erziehen lässt, wie Du es
anbietest?
Lady Lucine Diaz:
Zwei Herrinen versprechen erstmal doppelt Spass, doppelte Action, aber
auch doppelten Nervenkitzel! Zwei Herrinen gewachsen zu sein, ist wohl ein
inniger Wunsch vieler Sklaven. Eine größere Ungewissheit gesellt sich oft dazu,
vor allem, wenn der Sklave beide Herrinen noch nicht kennt: „Was werden sie
wohl mit mir anstellen?“ „Wie hart werden sie zu mir sein?“ „Werde ich alles
ertragen können?“
Zu
zweit muss eine Session nicht unbedingt härter sein, sie kann es aber sein…
Natürlich
sollten sich die beiden Herrinen verstehen, nicht jede kann mit jeder, ein
gutes „Teamwork“ ist essentiell.
Bei einem Duo ist eine völlig andere Dynamik möglich, man
kann sich „den Ball zuspielen“, kommt gemeinsam während der Session auf ganz
andere Ideen, und kann auch Rollenspiele interessant umsetzen. Der „verbale
Dominanz oder Erniedrigungs“- Erotiker kommt auf seine Kosten, da kein Monolog
der Domina, sondern ein Dialog zwischen beiden Herrinen stattfinden kann.
Lady Sas: Du bietest auch
Keuschhaltung an. Was war die längste Zeit, in der Du einen Sklaven keusch
gehalten hast?
Lady Lucine Diaz:
Die längste Zeit waren ca. drei Monate!
Natursekt: ein belebendes Machtgefühl
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Herrin Lucine Diaz |
Lady Sas: Beschreibe, was Du
fühlst, wenn ein Sklave Deinen Natursekt aufnimmt.
Lady Lucine Diaz:
Es ist ein belebendes
Machtgefühl, dass ein Sklave unter mir liegt, mit geöffnetem Mund, evtl.
fixiert, damit er hilflos ist und nicht weg kann, um meinen Natursekt zu
trinken.
Ich kann teilweise die Angst
in den Sklavenaugen sehen, dass er sich nicht verschluckt und ob er dazu in der
Lage ist, alles zu trinken, und dass er keinen Tropfen meines wertvollen NS
verschwendet, in Hinblick auf die sonst darauffolgende Strafe.
Es ist etwas intimes,
besonderes, und es macht je nach Art und Weise auch aufgrund der Demütigung des
Sklaven Spass. Eine schöne Idee, dass der Sklave alles für seine Herrin tut und
auch ihren NS dankbar aufnimmt und verehrt. Und je nachdem, wie dringend es
war, kann es natürlich unheimlich erleichternd sein (lacht).
Lady Sas: Wie kommst Du auf
Ideen für die Session? Was inspiriert Dich?
Lady Lucine Diaz:
Das
Vorgespräch liefert sozusagen die Rahmenbedingungen mit den Vorlieben, Tabus
und auch bisherigen Erfahrungen des Sklaven, wenn ich ihn noch nicht kenne.
Währenddessen kommen mir oft die ersten Ideen, dies wird dann gedanklich ausgebaut.
In der Regel stimme ich mich Tage vor der Session auf den Sklaven ein (insofern
es kein spontaner Termin ist).
Durch
meine bisherige Erfahrung habe ich natürlich auch ein gewisses Reportoire an
Ideen, die ich bereits umgesetzt oder noch ausprobieren will. Bei der Session
lasse ich mir auch immer einen Spielraum, in dem ich spontan handeln kann,
schliesslich will ich je nach Reaktion meines Sklaven flexibel bleiben.
Im
Nachgespräch oder beim Lesen eines Sessionberichtes kommen auch neue Ideen
zustande, sowie Möglichkeiten zur Verbesserung oder Variation. Das kann ein
sehr wertvoller Austausch sein.
Es gibt Sklaven, die ein ganzes „Drehbuch“ verfassen, gerne spiele ich soetwas durch, aber auch dort lasse ich mir es nicht nehmen, ein paar persönliche Vorstellungen einfliessen zu lassen. Solche Geschichten und Videoclips, können ebenfalls sehr inspirierend sein!
Lady Sas: Gibt es Dinge an
Deiner Tätigkeit, die Dich ärgern?
Lady Lucine
Diaz:
Ja,
z.B. wenn mir Sklaven meine Zeit stehlen, mit Unzuverlässigkeit oder unnötigen
Fragen.
Ich
habe meine Homepage übersichtlich und meiner Meinung nach leserlich interessant
gestaltet, und erwarte von einem Sklaven, dass er sich mit seinen Wünschen und
Vorstellungen vorher auseinandersetzt und sich darüber, und über die Herrin
seiner Wahl informiert. Offene Fragen beantworte ich gerne, aber teilweise sehe
ich, dass offenbar keine einzige Zeile meiner Seite gelesen wurde, das ist
ärgerlich, wenn doch bereits alle Informationen zugänglich sind.
Wenn
Sklaven wider meiner Vorgabe mir nicht signalisieren, wenn etwas nicht stimmt,
Grenzen überschritten werden oder Ähnliches und sie sich im Nachhinein
beschweren, das ägert mich auch. Mir liegt viel daran, dass wir beide Spass
haben, und ich finde es enttäuschend, wenn eine Session wegen dem „Schweigen an
der falschen Stelle“ bei beiden ein unbehagliches Gefühl hinterlässt. Eine
Session kann mich beflügeln, mir den Tag versüssen, aber mich auch
herunterziehen.
Lady Sas: Welche Pläne hast
Du für die Zukunft?
Lady Lucine Diaz:
Ich
bin sehr neugierig auf den Klinikbereich, und möchte mich vielleicht noch
dieses Jahr in diesem Spezialgebiet weiterbilden.
Für die nächsten Jahre habe ich vor, etwas auf
Wanderschaft zu gehen, und auch mal als Gastdomina verschiedene Studios und
evtl. andere Ladys kennenzulernen, um meine bisherigen Erfahrungen noch etwas
zu erweitern.
Lady Sas: Vielen Dank für Deine Zeit, Lucine!
- Weitere Infos über die Herrin gibt es auf der Homepage von Lady Lucine Diaz
- Weitere Infos über mich gibt es hier: Lady Sas
- Klicke hier für weitere interessante Domina-Interviews.
Tolles interview, werde mich melden fuer eine session. Habe den Eindruck das wird spannend, da Lucine auch smart rueberkommt.Xo Jag
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