Lady Patricia, Studio Atelier Avantgarde |
Lady Patricia führt das Studio Atelier Avantgarde in Trier. Es ist ihr eigens Studio, in dem sie sich nun völlig ausleben kann – was vorher in München nicht immer möglich war. Die Blondine bringt ihre Sklaven nicht nur mit ihrem attraktiven Äußeren um den Verstand, sondern auch mit raffinierten, abwechslungsreichen Phantasien. Dabei versteht sie es, sich in ihre Gäste hineinzudenken und sich individuell auf sie einzustellen. Ganz gleich, ob es sich um einen Anfänger, Fetischisten oder extremen Masochisten handelt. Ein ausführliches Gespräch über die SM-Branche, Keuschhaltung, das Berufsbild "Domina", einprägsame Sessions und vieles mehr.
Lady Sas: Liebe Patricia, Du beschreibst
Dich als "die Domina in Trier". Wie fing das alles an?
Lady Patricia: Als ich mich
vor 6 Jahren dazu entschieden habe nach
Trier zu gehen hatte ich schon 5 Jahre in München als Domina gearbeitet. Die
meisten Frauen aus unserem Bereich hatten vor ihrer Tätigkeit als professionelle
Domina Kontakt mit der privaten SM Szene oder anderweitige Erfahrungen gemacht.
Ich nicht. Ich bin damals über eine Anzeige in der Zeitung gestolpert in der
stand: „Suche Domina auch ungelernt“ – dadurch erhielt plötzlich etwas ganz Neues Einzug in mein Leben. Es war ein langer Prozess diese Welt kennenzulernen – manches
schockierte mich am Anfang brachte Zweifel auf und dennoch war die Faszination
größer, mehr und mehr darüber zu erlernen und es selbst umzusetzen.
Lady Patricia: volle Entfaltungsfreiheit im eigenen Studio
Meine Liebe
zu BDSM wurde endgültig geweckt als ich meinen ersten Probanden ganz alleine
hatte. Ich merkte, wie wichtig es ist, denjenigen vorher neutral zu sehen, Tabus
und Vorlieben zu besprechen. Das gab mir
das Gefühl, alles was ich tue möchte er auch – ich kann ihn in seiner Phantasie
weiterbringen, mit ihm gemeinsam für
eine bestimmte Zeit ausbrechen aus der sogenannten NORM. Ich merkte, wie ich
mich weiterentwickelte und genoss immer mehr das Dominieren einer Person, die
mir für eine bestimmte Zeit hörig war.
In München
hatte ich all die Jahre noch einen festen Job nebenher und hatte somit einen
sehr guten Kontrast zum Studio. Irgendwann musste ich dann aber auch feststellen,
dass dieser Bereich auch unschöne Seiten mit sich bringt – für einen Kunden
meistens so nie zu sehen. Ich arbeitete in mehreren Studios auch außerhalb von
München und war traurig mitzuerleben, wie manche Frauen sich ins Negative
entwickelten – von Einzelheiten bleibe ich hier fern.
Das negative
im Hintergrund beeinflusste auch
meine lockere Art des Arbeitens und ich
war es irgendwann leid, mich diesem weiter auszusetzen.
Mit dem Weg
nach Trier kam auch die Entscheidung ein eigenes Studio zu errichten – ein
Studio, in dem ich mich so entfalten kann wie ich es möchte – wo mein Duft sich
durch jeden Raum bewegt. Dieser
Schritt war nicht leicht, da ich alles was ich mir an Kunden im Raum München
aufgebaut hatte plötzlich hinter mir lassen musste, denn ich wusste die
Entfernung ist einfach zu groß. Dennoch habe
ich es geschafft und ich bin froh darum – denn ich arbeite heute allein nach
meinen Richtlinien – nehme mir für jemanden Zeit so viel wie ich möchte – kann
auch gewisse Kunden ablehnen, wenn ich das Gefühl habe dass es nicht passt usw.
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So schön kann streng sein: Herrin Patricia, Trier |
Lady Sas: Was reizt Dich am BDSM?
Lady Patricia: In der ersten
Frage habe ich ja schon einiges dazu beantwortet. BDSM ist ein wichtiger Teil meines Lebens geworden es
verkörpert für mich Offenheit, jegliche Freiheit von sexuellen Wünschen unter
dem Vorbehalt des BDSM Codes / SSC. Jedes Spiel
ist eine neue Herausforderung für mich und lässt mich kreativ werden in meinem
Handeln und Tun. Ich liebe es
das Gefühl zu haben, mich tänzelnd auf einem dünnen Seil zu bewegen aber durch
Erfahrung, Feinfühligkeit und dominanter Kontrolle jemanden die Angst zu
nehmen, Vertrauen zu schenken und in meinem Gegenüber den Ehrgeiz zu wecken, mir
zu folgen bis wir auf der anderen Seite angelangt sind. Ich liebe, es
jemanden leiden zu lassen, die Qualen in seinen Augen zu sehen und zu spüren,
dass er bereit ist, diese Qualen für mich auszuhalten.
BDSM ist
etwas Besonderes, auch wenn es gesellschaftlich leider immer noch zu oft falsch
interpretiert und als „krank“, „pervers“ etc. definiert wird, was mich immer
wieder sehr ärgert. Denn Dominanz
und Sadismus gab es schon immer und wird es immer geben – nur leider ist diese
Form von Macht die wirkliche schwarze Seite. Wir alle
hingegen sind Liebhaber einer höheren Form der Sexualität, bei der Vertrauen und
Respekt die Grundlage bilden. Und wie der
Marquis De Sade schon sagte: "Nicht im Genuss besteht das Glück, sondern
im Zerbrechen der Schranken, die man gegen das Verlangen errichtet hat".
Lady Sas: Gibt es in Trier eine BDSM-Szene?
Lady Patricia: Eine BDSM Szene
in Trier gibt es bestimmt. Ich kann dir jedoch hierzu nichts sagen, da ich mich
in dieser nicht bewege.
Lady Sas: Welche Eigenschaften sollte eine
gute Domina mitbringen?
Lady Patricia: Diese Frage
ist schwierig zu beantworten denn jeder Frau ist es selbst überlassen, wie sie
ihre Art der Dominanz sieht und umsetzt. Ich
persönlich finde, dass die Menschlichkeit nie verloren gehen sollte denn jede dominate
Frau hatte auch eine weiche Seite. Eine Domina
sollte sich bei allen was sie tut treu bleiben und immer nach besten Gewissen
handeln.
Lady Patricia: Der Phantasie immer neue Türen öffnen.
Lady Sas: Was inspiriert Dich, wie kommst Du
auf neue Ideen für Sessions?
Lady Patricia: Es sind die spontanen Momente aus denen ich
meine Ideen ziehe.
Ich halte an
nichts fest – keine Session ist wie die andere – genauso wie jeder Gast nicht
wie der andere ist. Ich liebe es, während der Session viel zu reden. Damit
bekomme ich eine besondere Kontrolle über das Spiel, eröffne mir und meiner
Phantasie immer wieder neue Türen. Habe ich mal wieder eine neue Fesselung entdeckt, so ist diese manchmal ein paar Stunden später
schon wieder vergessen, denn beim nächsten Gast ist das Spiel wieder ein ganz
anderes, die Phantasie eine ganz andere und andere Ideen stehen im Vordergrund. Ich traue mir
auch zu zu behaupten, dass manche Frauen das Spiel einfach beherrschen und
andere haben diese Begabung weniger.
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War vor Trier in München tätig: Lady Patricia |
Lady Sas: Du bietest auch Keuschhaltung an.
Kannst Du einen KG empfehlen, wenn eine Lady ein wirklich ausbruchsicheres
Modell sucht?
Lady Patricia: Eine Thema
was bei sehr vielen Männern eine große Phantasie ist. Die
Vorstellung ganztägig, wochen- und monatelang für die Herrin eingesperrt zu
sein – das Größte überhaupt. Doch seien
wir doch mal ehrlich: wie viele halten
es denn wirklich aus? Die meisten
vergessen bei dem Gedanken, dass es ja
auch noch einen Alltag gibt. Familie, Frau, Freunde, Arbeit. Nach einem
kleinen Hinweis rudern dann auch viele schon wieder zurück. Wenn jemand
für mich keusch bleiben will, dann soll dies bewusst, aus tiefster Hingabe,
vollster Überzeugung und bedingungslos erfolgen - ohne nerviges Gejammer.
Fürs Studio
reicht ein CBT 6000 völlig aus. Wenn ein KG
länger getragen werden soll so sind andere Modelle besser. Ich persönliche
finde die Modelle von „Chastity Steel“ super, bei denen Hygiene,
Verträglichkeit und Ausbruchsicherheit gegeben sind.
Lady Sas: Ist Dir eine Session in Erinnerung geblieben,
die besonders skuril war?
Lady Patricia: Da gibt es mehrere. Eine negative
Erinnerung hat für mich ein Vorfall bei dem sich ein Gast mit einer Vorliebe
für Scheinschlachtung angemeldet hat. (Eine Spielart die ich im Prinzip gerne
umsetze - zumindest in einem bestimmten Rahmen). Der Anfang war schon etwas komisch
und kurz bevor es losgehen sollte packte er einen Messergürtel aus, welchen ich
benutzen sollte – kein Problem dachte ich zuerst…. Als ich
jedoch bemerkte, dass die Messer sowie die Schürze noch mit altem Blut
verschmiert waren legte ich das erste Veto ein.
Als er dann
noch seinen Laptop auspackte, auf dem er nebenbei Bilder laufen lassen wollte, stoppte die
Session bevor sie überhaupt richtig angefangen hatte. Auf den
Bildern waren geschächtete Tiere zu sehen wie sie ausbluten und über jedem dieser war das Gesicht einer anderen Domina zu
sehen. Das war im Ganzen
viel zu viel und mit meiner Phantasie und dem, was ich bereit war verbal zu
geben überhaupt nicht mehr kompatibel und außerdem VIEL zu scary.
Lady Sas: Du bist eine erfahrene Lady. Wie
beurteilst Du die Nachfrage nach einem SM-Studio in den letzten Jahren? Wird die Nachfrage höher, nimmt sie ab,
bleibt sie gleich?
Lady Patricia: Ich denke
schon, dass sich einiges geändert hat aber dies ist nur meine persönliche
Ansicht. Wenn man als Domina noch viel unterwegs ist und somit Kontakt und
Einblick in andere Studiogegebenheiten hat, kann man diese Frage vielleicht
besser beantworten. Dennoch bin
ich der Meinung das die Nachfrage nach größeren Studios mit ständig wechselndem
Personal in den letzten Jahren nachgelassen hat. Die Subs und Fetischisten konzentrieren
sich wieder mehr auf konstante Dinge,
lassen sich weniger von den Reizen ständig neuer Frauen beeinflussen. Ebenso
ist der Reiz nach immer größeren Studios zurückgegangen. Ich fand diese Zeit
war besonders stark geprägt im Zeitraum von 2007 – 2012. Man muss aber auch
dazu sagen, dass es für die Studios nicht leichter wird – eine gewisse Größe
muss eben auch finanziert werden, was durchaus großen Druck erzeugen kann.
Ich finde die
Nachfrage nach SM und Dominas ist meiner Meinung nach immer noch die gleiche.
Nur hat sich das drumherum geändert.
Ich bin
überzeugt davon: Ist man sich als Domina treu – ist man gut in dem, was man tut,
dann wird man immer seine Kunden haben.
Ich habe sehr
viele gute Dominas kennengelernt. Jede
besonders und andersartig auf ihre Art und Weise. Genau diese Frauen werden auch
immer ausreichend Gäste haben. Viele andere kommen mit super Hochglanzbildern
und denken in kurzer Zeit das große Geld in diesem Bereich machen zu können und
nach 1-2 Jahren wird es meistens wieder ganz
ruhig um sie.
Einige
Studios haben in der Vergangenheit vielleicht zu viel auf Gastdominas gesetzt. Gleichzeit
hat das eigene feste und eingespielte Team meistens darunter gelitten.
Ich durfte
zum Glück einmal erfahren, dass es auch in diesem Bereich möglich ist ein Team
zu bilden, bei dem es keinen Neid gibt sondern jeder für den anderen da ist. Wo
gemeinsam in Session gespielt wurde ohne, dass man gleich gefordert hat – denn
jeder wusste an einem anderen Tag erfahre ich die gleiche Unterstützung. Ich
persönlich finde, das Studio ist eine Sache – aber die Frauen, die darin
arbeiten, sind am Ende das Ausschlaggebende.
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Blonde Schönheit: Lady Patricia |
Lady Patricia: Ein gewisser Ehrgeiz ist wichtig.
Lady Sas: Was rätst Du Frauen, die sich
überlegen, als Domina zu arbeiten? Ist das ein Beruf mit Zukunft und Erfüllung?
Lady Patricia: Für mich war dieser Beruf schon
immer sehr gefüllt mit individueller
Kreativität und Abwechslung. Eine
wirkliche Leidenschaft die sich immer mehr entwickelt und gefestigt hat.
Ich kann für
niemanden die berufliche Erfüllung aussprechen denn jeder sieht, empfindet und
betrachtet diese anders. Ich berate gerne einmal – nur muss ich dann auch einen
gewissen Ehrgeiz beim Gegenüber sehen - und da scheitert es bei vielen. Viele
stellen sich das sehr einfach vor – mal ein bisschen peitschen und fesseln und
der Rest ergibt sich schon. Nein.
Ich habe diesen
Beruf damals noch richtig gelernt, bin ausgebildet worden, habe mich
wissbegierig damit beschäftigt, Kurse besucht immer wieder Fesselungen etc.
ausprobiert, mich mit dem Equipment des Studios beschäftigt und vertraut
gemacht, wenn ich Leerlauf hatte, um es dann später entsprechend kompetent
einsetzen zu können. Auch heute lerne ich immer noch dazu! Wenn man ins Studio
geht, sich nur hinsetzt und wartet, dass etwas passiert, wird man in diesem
Beruf nicht überleben.
Neben dem „technischen“ Know-how
gehören ebenso Einfühlungsvermögen, Intuition, Eloquenz, Intelligenz, Menschenkenntnis,
medizinisch-anatomische und psychologische Kenntnisse zum Handwerkszeug einer
guten Domina. Man muss in der Lage sein, in die Phantasie des anderen
eintauchen zu können, ihn zu packen und mitzureißen. Dabei darf man nicht
vergessen, dass JEDER Gast anders ist und andere Phantasien ihn bewegen. Die
Psyche und auch die eigene innere Festigkeit spielt eine große Rolle um auf
Dauer nicht an diesem Beruf zu zerbrechen. Das ist meist ein Prozess der über
viele Monate gehen sollte, bis man zu dem Entschluss kommt, ob man diesen Beruf
tatsächlich ausüben kann und möchte oder nicht. Ob man dem wirklich gewachsen
ist. Man steht ja nicht morgens auf und überlegt sich mal, Domina zu werden.
Meistens spürt man seine dominante Ader ja bereits recht früh oder wurde durch
bestimmte Erlebnisse geprägt, die diese Ader nach und nach ausbilden.
Manchmal hat man auch bereits
Erfahrung im privaten Bereich gesammelt und denkt sich: Wenn das zu Hause so
gut klappt, warum damit nicht auch etwas Geld verdienen? Ich kann dazu ganz
klar sagen , dass der private und der kommerzielle Bereich sehr unterschiedlich
zu betrachten sind. Den Partner kennt man bereits über einen langen Zeitraum,
weiß was ihm gefällt und was nicht usw. – Im kommerziellen Bereich trifft man
jeden Tag auf andere Menschen, weiß nicht aus welcher Situation sie gerade
kommen, hatten Sie Stress, sind sie gehetzt, haben sie Sorgen, die sie
beschäftigen usw. Dennoch muss man sich innerhalb von Minuten auf den Gast
einstellen können und ein Gefühl für ihn bekommen, wie es ihm gerade geht um
ihn dann auf die passende Weise für eine kurze Weile aus seinem Alltag
entführen zu können. Wer das versteht und beherzigt, der
hat die Chance auch langfristig in diesem Beruf erfolgreich zu sein.
Lady Sas: Wie sehen Deine Pläne für die
Zukunft aus?
Lady Patricia: Werden noch nicht verraten ;-)
Ansonsten möchte ich mein Studio einfach nur mit demselben
hohen Anspruch an Qualität, Sauberkeit und Kompetenz weiterführen, wie ich es
seit dem ersten Tag getan habe. ;-)
Lady Sas: Vielen Dank für das Interview.
Mehr über Lady Patricia erfährst du auf Ihrer Website: Lady Patricia.
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