Domina Lady Maat aus der Schweiz hat eine Ausstrahlung, die einen Sklaven sofort in die Knie zwingt – noch bevor sie überhaupt einen Satz gesagt hat. Fordernd und dominant, konsequent und streng, aber auch einfühlsam, überlegt, warmherzig und fantasievoll: kein Zweifel, die junge, attraktive Herrin ist eine faszinierende, facettenreiche Persönlichkeit. Ein Gespräch über BDSM, ihre Anfänge, ihre Sichtweise und eine ganz besondere Session.
Lady Sas: Liebe Lady
Maat, beschreibe uns bitte Deinen Weg zur Herrin.
Lady Maat: Mein Weg zur Herrin zu beschreiben gleicht
einem halben Roman, daher versuche ich es in wenigen Sätzen auf den Punkt zu
bringen. Ich bin eine von Natur aus veranlagte dominante Frau. Es war für mich
immer normal so zu sein wie ich bin und kam in jungen Jahren nie auf
die Idee, dass es dafür eine sogenannte SM/BDSM-Sparte gibt. Mit 20 Jahren
wurde ich auf dieses Thema aufmerksam gemacht und ich weigerte mich, mich in
diese Schublade stecken zu lassen. Deswegen lebe ich diesen Lebensstil nicht
nur im professionellem Bereich, sondern auch im Privaten, wobei es Unterschiede
gibt zwischen Kunden, die eine Dienstleistung für wenige Stunden
beziehen und den rein privaten Sklaven.
Lady Sas: Du schreibst auf Deiner Website: "Der
Höhepunkt muss nicht immer der Höhepunkt sein. Ich bestimme, ob und – falls ja
– wie du kommen darfst.".
Wie reagieren Sklaven, wenn Du ihnen sagst,
dass sie in der Session keinen Orgasmus haben dürfen?
Lady Maat: Zuerst
einmal steht ja nicht, dass sie zwangsläufig keinen haben dürfen, nur das sie
nicht selbstverständlich einen haben können. Die allerwenigsten sprechen mich
darauf an, denn sie wissen Bescheid, dass sie sich der Lust und der Macht von
mir zu unterwerfen haben. Es kann auch Spass machen sie im körperlichem
Sinne unbefriedigt nach Hause zu schicken, gegebenenfalls noch mit
einer dazu aufgetragenen Aufgabe. Es hat sich gezeigt, dass es die
Bindung zur Herrin stärkt und die Intensität des Erlebnisses steigert.
Dies gilt natürlich nicht für alle Sklaven und aus meiner Erfahrung heraus
weiss ich jedem gerecht zu werden.
Lady Sas: Du bietest auch Keuschhaltung an. Was reizt
Dich daran?
Lady Maat: Die Keuschhaltung ist viel mehr eine
psychische Kontrolle als nur eine rein auf den Körper bezogenes Erlebnis. Der
Stress beginnt im Kopf des Sklaven: Nicht zu wissen was es genau bedeutet
eingeschlossen zu sein, nicht nach Lust und Laune masturbieren zu
können, die Angst das jemand bemerken könnte, dass ein KG getragen wird, die
Versagensängste gegenüber der Herrin. Für mich als Herrin ist es reizvoll, meinen
Sklaven in eine Ohnmacht verfallen zu lassen, voll vom Reiz des Unbekannten,
seiner Lust, mir zu gefallen und meinen Gehorsam dauerhaft auf ihn wirken zu lassen.
Lady Sas: Welches KG-Modell würdest Du einem Sklaven
empfehlen, der absolut sicher sein will, dass er seinem Trieb nicht nachkommen und
entkommen kann?
Lady Maat: Falls dass der Sklave soweit ist, sich in
Keuschheit zu begeben, bevorzuge ich massangefertigte Metall-KG’s aus Amerika.
Mein früherer Putzsklave hat sich so einen machen lassen und seine Partnerin
hatte den Schlüssel. Es war eines der besten Modelle, die ich je gesehen habe.
Der Sitz vom Ring um den Hodensack und die Grösse des Abstandhalter sind für
das Verhindern des Abstreifens wichtig. Stimmt eines von beiden nicht, so kann
der Sklave mit vielen, wenn auch schmerzhaften Tricks rauswinden oder es
bereitet ihm Probleme beim Tragen im Alltag. Allerdings gibt es am Ende keine absolute
Sicherheit, auch bei Keuschheitsgürteln die in einen Prinz-Albert-Piercing
integriert sind, kann der Sklave schlussendlich immer noch das Schloss
aufschneiden. Dies hat sich bei mir noch nie als Problem herausgestellt, denn
der Sklave muss sich schliesslich vor der Herrin verantworten und mit den sich
daraus ergebenden Konsequenzen abfinden.
Lady Sas: Was verbirgt sich hinter dem Angebot
"Objektifizierung“?
Lady Maat: Bei der Objektifizierung geht es darum aus
dem Sklaven schöne wie auch praktische Möbelstücke zu machen. Von Stehlampe,
Kerzenständer bis zu Apéro- oder Clubtisch ist einiges möglich. Viele
dienen gerne als Aschenbecher am Eingang einer Party oder als Hocker für die
Ladies. Ich setze meine Ideen gerne auf spielerische Weise um, zu
Weihnachten hatte ich zum Beispiel auch schon meinen Weihnachtsbaum, das
dann ein reines Objekt schön anzuschauen, jedoch ohne praktischen Nutzen war.
Lady Sas: Beschreibe uns, wie man sich eine Vorführung
bei Dir vorstellen kann?
Lady Maat: Eine Vorführung bei mir kann sich
unterschiedlich gestalten. Ich mache Einzel- wie auch Gruppenvorführungen mit
unterschiedlichen Sklaven/innen und Zuschauern. Ich achte immer darauf, dass
die Mischung der Anwesenden betreffend Gruppendynamik und Harmonie passt, wobei
ich immer die Grenzen der Anwesenden einhalte. Es gibt Vorführungen die aus
spontanen Anlässen wie zum Beispiel einem Abendessen heraus entstehen. Es
können eben so auch opulente, ausfallende und daher auch mit grösserem
Planungsaufwand verbundene kleine „ vents" sein. Bei solchen
"Events" liegt der Schwerpunkt in meiner Phantasie und wie ich die
Vorzuführenden und Zuschauer aufeinander wirken lasse, um bei allen Beteiligten
das grösstmögliche, positive Erlebnis wahr werden zu lassen.
Lady Sas: Welches BDSM-Spielzeug oder Gerät gibt es
noch nicht, müsste aber erfunden werden?
Lady Maat: Das wiederum verrate ich nicht, denn mit
dieser Idee, mache ich mein eigenes Geld ;)
Lady Sas: Wenn ist eine Session für Dich gelungen?
Lady Maat: Wenn beide bzw. alle Beteiligten mit einem
Gefühl von Leichtigkeit, Seligkeit, Freude und Sehnsucht auf Wiederholung nach
dem Ende der Session ihrer Wege gehen.
Lady Sas: Kannst Du Dich an eine Session erinnern, die
Dir besonders im Gedächtnis geblieben ist? Um was ging es da?
Lady Maat: Da
gibt es mehr als eine Session die mir aufgrund ihrer Eigenart und des
speziellen und spontanen Ablaufs in Erinnerung geblieben sind. Auch die daran
beteiligten Sklaven sind heute noch in meinen Gedanken und Erinnerungen
verankert. Doch nennen wir die eine beim Namen, in der
ich einen jungen Anwärter und Neuling im BDSM-Bereich zu Gast hatte, der
gerne seinen Latexfetisch auslebte, dennoch nie mit seinem Latex Kleidern zur
Session kam. Auch ich trug bis dahin nie für ihn Latex, weil er sich dies
meiner Meinung nach noch nicht verdient hatte. So musste er an jenem Abend lernen meine
langen Lederstiefel sauber zu lecken und im Hintergrund lief die Musik
der Band KORN.
Ich erklärte ihm, wie er mir die Stiefel zu
lecken, wo er anzufangen und wie er als krönenden Abschluss den Absatz zu
lutschen habe. Ich sass auf dem Streckbankbett und er kniete auf allen vieren
unterhalb meiner Beine vor mir, schaute mich an und fragte: „Herrin muss ich ihre Stiefel im Takt zur
Musik sauber lecken?“. Wie absurd, zur Musik von KORN headbangen und
gleichzeitig den Absatz sauber lecken... Ich habe schon sehr oft und
gerne in meinen Sessions mit und über meine Sklaven gelacht, doch das war
Situationskomik pur!
Lady Sas: Danke für das Gespräch.