Jung, schön, dominant: Miss Kaya Mia gehört zur neuen Generation der dominanten Damen. Sie ist selbstbewusst gestartet und hat bereits ihr eigenes Studio im Frankfurter Westend. Ein Gespräch über Egoismus, starke Sklaven und gelungene Sessions.
Lady Sas: Kaya Mia, Du betreibst seit August Dein eigenes
Studio in Frankfurt. Berichte uns bitte über Deinen Weg zur Domina und
Studio-Chefin.
Miss Kaya Mia: Ich fürchte, ich muss gestehen,
dass ich ein durch und durch egoistischer Mensch bin. Meine Bedürfnisse stehen
für mich nun mal im Mittelpunkt und da ist es völlig natürlich, dass ich mich im
Privatleben in erster Linie mit Männern umgebe, die das akzeptieren und
umsetzen. Wenn sie das tun, bin ich übrigens eine zuverlässige und sorgsame
Freundin für sie. Schließlich ist
die Peitsche ja auch nur zu ihrem Besten. Das steht so ähnlich ja schon in der
Bibel!
Von da waren es eigentlich nur
eine kleine Anzahl logischer und sich von selbst ergebender Schritte, aus
diesem Wesenszug einen – zumindest für mich - doch recht vergnüglichen Beruf zu
machen. Aber auch hier gilt: Ich beute niemanden aus, die Idee des „payslaves“
etwa halte ich für zutiefst unmoralisch. Und meinen Stammsklaven bin ich glaube
ich auch eine treusorgende Herrin, auf deren Aufmerksamkeit und in einigen
Fällen sogar Unterstützung sie sich verlassen.
Die Eröffnung des SM – Kabinetts
im Frankfurter Westend war nur der letzte Schritt in dieser Entwicklung hin zur
weitestgehenden Selbstständigkeit. Im eigenen Studio kann man eben die
eigenen und zugeflüsterten Ideen
viel flexibler umsetzen, ohne Rücksicht auf die Uhr oder Kolleginnen nehmen zu
müssen. Und natürlich ist es auch eine existenzsichernde Maßnahme!
Lady Sas: Gab es einen Plan B, eine Alternative zum
Domina-Beruf?
Miss Kaya Mia: Es gibt viele Dinge, die mich
interessieren und die ich gerne machen würde, aber ich will offen sein: Nein,
einen Plan B gab es nicht. Nicht etwa, weil ich so zielstrebig wäre, sondern
weil ich so lange gebraucht habe, meinen Egoismus in etwas für mich Positives
zu wandeln. Ich habe leider die Zeit, in der man einen Plan A einfach mal
versuchen kann, weil es ja noch einen Plan B gibt, damit zugebracht, mit mir
und meiner Umwelt zu hadern und meine Entwicklung als Person zu durchkämpfen.
Das war eine schwierige Zeit und umso dankbarer bin ich, dass ich heute sagen
kann, dass ich „angekommen“ bin, psychisch in meinem Beruf und physisch im Westend.
Lady Sas: Ich habe gesehen, dass Du Dir immer wieder neue
Aktionen für Sklaven einfallen lässt. Wie kommst Du auf Deine Ideen?
Miss Kaya Mia: Puh, wie komme ich auf meine
Ideen? Ich glaube, das ist wie in jedem Beruf: Wenn er einem Spaß macht, hat
man gute Ideen und ist erfolgreich, macht also Karriere. Wenn man Domina ist,
sind Ideen wahrscheinlich dann gut, wenn sie eine gute Portion Sadismus, Erotik
und das, was man gemeinhin Perversion nennt, haben. Es sind übrigens offenbar
nicht alle meine Ideen gut: Manchmal findet sich niemand, der mitspielen will.
Zum Glück aber nicht sehr oft!
Lady Sas: Auf Deiner Website schreibst Du: „Es macht mich glücklich, Dich zu
erniedrigen und zu demütigen.“ Fragst Du Dich manchmal, warum das so ist? Was
der Auslöser für diese außergewöhnliche Lust ist?
Miss Kaya Mia: Das habe ich vorhin schon einmal
angesprochen, das war die wichtigste Erkenntnis für mich, meinen Egoismus in etwas
positives zu wandeln: Ich habe es mir Anfangs nicht zugestanden, meinen Willen
mit Gewalt durchzusetzen, das verbietet einem ja ein angeblicher
gesellschaftlicher Konsens. Irgendwann ist mir bei einem Freund der Kragen
geplatzt und ich habe ihn geohrfeigt, und zwar heftig. Wir waren beide erst
starr vor Schreck, doch dann hat er sich bedankt, mir die Hände geküsst und von
Stund an wunderbar „funktioniert“. (Heute küsst er übrigens mehr die Füße als
die Hände.) Ich war davon sofort fasziniert und auch sexuell
erregt und habe das von Stund an mit allen Freunden so gemacht. Einige habe ich
dadurch verloren – übrigens erstaunlich wenige – einige neue dazugewonnen. Man könnte also sagen, es macht mich
glücklich, weil es sich als für meine Lebensqualität förderlich erwiesen hat
und weil es mich sexuell erregt …
Lady Sas: Wie erklärst Du es Dir, dass sich manche Männer so
gern versklaven lassen?
Miss Kaya Mia: Gar nicht. Nicht, weil ich mir
die Frage noch nie gestellt habe, sondern weil man meines Erachtens den
Menschen damit nicht gerecht wird. Jeder hat seine eigenen Gründe dafür und ich
möchte Menschen nicht in eine Schublade stecken, die alle hunderte von
Eigenschaften haben und zufällig in einer oder zwei davon, nämlich Masochismus
und / oder Devotheit, übereinstimmen.
Ich glaube aber, was man sagen
kann ist, dass die Menschen, die sich tatsächlich versklaven lassen, eine
dritte Eigenschaft gemeinsam haben: Sie sind stark. So stark, dass sie ihre
Bedürfnisse entgegen gesellschaftlicher
Konventionen nicht nur für sich akzeptieren, sondern den Mut haben, darüber mit
fremden Frauen zu sprechen. Im Idealfall vertrauen sie sich einer Frau total
an, ohne zu wissen, was das im Einzelnen für sie bedeutet. Wie stark muss man
dafür sein! Ich bewundere das aufrichtig, auch wenn man ehrlicherweise sagen
muss, dass es das mit letzter Konsequenz nicht sehr häufig gibt. Das ist
eigentlich schade, denn die allerwenigsten sadistischen Frauen wollen ihren
Sklaven ernsthaft schaden und sie sozial ignorieren, weshalb so eine ultimative
Selbstaufgabe oft eine sehr glückliche Beziehung sein könnte.
Lady Sas: Auf Deiner Website lese ich: „Deine Urinstinkte,
Sehnsüchte und verborgenen Phantasien sowie Deine obskuren perversen
Peinlichkeiten lasse ich mir langsam auf der Zunge zergehen, um Dich dann
genussvoll zu bestrafen wie Du es verdient hast.“ Hast Du manchmal Mitleid mit
Männern, die sich nach Strafe sehnen? Und ich meine jetzt nicht Mitleid bei
einer Abstrafung, sondern grundsätzlich Mitleid mit der Person, die süchtig
nach Demütigungen oder Strafe ist.
Miss Kaya Mia: Grundsätzlich nicht, wie man an
meiner letzten Antwort sieht. Im Einzelfall aber schon, wenn ich merke, dass da
jemand mehr oder minder verzweifelt auf der Suche ist, sich aber entweder nicht
traut, den letzten Schritt zu gehen oder keine Herrin findet, zu der er sich
hingezogen fühlt. Diese Männer reisen dann durch sämtliche Studios und zu
ständig wechselnden Dominas, was sie nicht nur viel Geld kostet, sondern die
Unzufriedenheit nur steigen lässt. Das ist sehr schade.
Lady Sas: Wann ist für Dich eine Session besonders gelungen?
Miss Kaya Mia: Wenn ich danach einen frischen
Slip brauche, der Sklave seine Emotionen in all ihren Facetten gezeigt hat, er
unbedingt gehorsam war und mir danach die Füße besonders dankbar küsst. Und wenn mein Haussklave danach eine
Stunde aufräumen und saubermachen muss, ist das meist auch ein Indiz für eine
gelungene Session!
Lady Sas: Wissen Deine Freunde, dass Du als Domina
arbeitest? Wie gehen sie damit um?
Miss Kaya Mia: Ja, siehe oben. Und sie gehen
seeehr vorsichtig damit um!
Lady Sas: Wie sehen Deine Pläne für die Zukunft aus?
Miss Kaya Mia: Ich werde selektiver damit
umgehen, wen ich als Sklaven akzeptiere und wen nicht. Mittelfristig möchte ich
eine überschaubare Anzahl von Stammsklaven haben, die sich zu benehmen und
meine Anteilnahme an ihrem Leben und Leiden zu schätzen wissen.
Lady Sas: Interessant, ich wünsche Dir dafür alles Gute. Vielen Dank für das Gespräch.
Ja, Miss Kaya Mia ist einzigartig und genial. Die Interviews sind toll auch wenn nicht jede dieser Damen mein Fall ist. Ich finde das die Interviews außerdem zu kurz sind ! Man hätte da noch mehr interessante Fragen stellen können.
AntwortenLöschenHallo Daniel, schön, dass Dir die Interviews gefallen. Kann sein, dass Du sie zu kurz findest. Und ja: Man hätte noch mehr Fragen stellen können. Habe ich aber nicht. Denn ich finde, die Interviews sind lang genug :-) Und meine Meinung zählt, da es ja auch mein Blog ist. Ätsch. ;-)
AntwortenLöschenMiss Kaya Mia ist unglaublich. Ein tolles Interview das umso mehr unterstreicht wieso ich nur vor dieser Frau knie - und das mit vollster Überzeugung :)
AntwortenLöschenDas Studio im Westend ist auch sehr schön - da passt wirklich alles :)
Danke!
Für mich ein besonderes Interview. Diese Miss Kaya Mia, hat auch mir ein paar Antworten gegeben.
AntwortenLöschenLeider schon etwas älter das Interview, denn der durchaus guten Idee von Dominareisen, Gastdominas und Femdompartys hat der Gesetzgeber ja mehr oder weniger Riegel vorgeschoben
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